Bildungskredit

Der staatliche Bildungskredit fürs Bachelor-Studium

Der staatliche Bildungskredit ist ein Angebot des Bundesverwaltungsamtes, das sich speziell an Studierende in fortgeschrittenen Studienphasen richtet. Er soll helfen, finanzielle Lücken zu schließen und ist besonders für jene gedacht, die bereits andere Förderungen wie BAföG erhalten, aber dennoch zusätzliche Mittel benötigen.

Wichtige Merkmale des Bildungskredits:

• Höhe und Dauer: Studierende können zwischen 100 und 300 Euro pro Monat erhalten, maximal über 24 Monate. Insgesamt können bis zu 7.200 Euro als Bildungskredit in Anspruch genommen werden​.

• Zinssätze: Der Bildungskredit wird in 2024 mit einem effektiven Zinssatz von 4,87 % angeboten. Diese Konditionen sind im Vergleich zu anderen Krediten recht günstig​.

• Rückzahlung: Die Rückzahlung beginnt in der Regel vier Jahre nach der ersten Auszahlung und erfolgt in monatlichen Raten. Es gibt die Möglichkeit, jederzeit Sondertilgungen vorzunehmen​.

• Antragstellung: Der Antrag kann online gestellt werden, und die Bearbeitung erfolgt meist zügig, sodass Studierende schnell an die benötigten Mittel gelangen können​.

Alternativen: Studienkredite von privaten Anbietern

Neben dem staatlichen Bildungskredit gibt es zahlreiche private Anbieter, die Studienkredite anbieten. Diese Kredite können teils flexibler gestaltet werden und bieten unterschiedliche Konditionen:

• KfW-Studienkredit: Der KfW-Studienkredit wird unabhängig von der Bonität oder Sicherheiten angeboten und kann von jedem Studierenden beantragt werden. Studierende können eine monatliche Auszahlung zwischen 100 und 650 Euro wählen. Rückzahlungen können flexibel gestaltet werden. Der Zinssatz wird variabel auf Basis des 6M-EURIBOR festgelegt. Mit den extremen Zinssteigerungen der letzten Jahre hat der KfW-Studienkredit deutlich an Attraktivität verloren. Seit dem Rekordhoch in 2023 von über 9 Prozent sinkt der Zinssatz aber wieder und liegt im Oktober 2024 bei einem effektiven Jahressinz von 6,85 %​.

• Bankkredite: Viele Banken bieten spezielle Studienkredite an, die unterschiedliche Zinssätze und Rückzahlungsbedingungen haben. Die Zinssätze können jedoch höher sein als beim Bildungskredit oder dem KfW-Studienkredit, und oft werden Sicherheiten verlangt​.

Vor- und Nachteile von Bildungskrediten

Die Entscheidung, einen Bildungskredit aufzunehmen, sollte gut überlegt sein. Sinnvoll ist es, zunächst alle anderen Finanzierungsoptionen wie BAföG oder auch Stipendien abzuklären. 

Vorteile:

• Finanzielle Unterstützung: Bildungskredite helfen, finanzielle Engpässe zu überbrücken und ermöglichen es Studierenden, sich auf ihr Studium zu konzentrieren.
• Günstige Konditionen: Insbesondere der staatliche Bildungskredit bietet vergleichsweise attraktive Zinssätze, die in Bezug auf viele private Angebote günstiger sind.

Nachteile:

• Verschuldung: Die Aufnahme eines Kredits bedeutet, dass später eine Rückzahlung fällig wird, was zu einer finanziellen Belastung führen kann.
• Vergleich der Angebote: Studierende sollten die verschiedenen Angebote und deren Konditionen genau vergleichen, um die beste Entscheidung zu treffen.