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Bachelor of Education (B.Ed.)

Der Bachelor of Education (B.Ed.)

Da Bildung - und damit auch die Lehrerausbildung - Ländersache ist, gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Wege in den Lehrberuf. Nach sechs Semestern Studium mit dem Bachelor of Education als Lehrer an die Schule? Das geht zwar nicht, aber auch mit dem Titel "B.Ed." als berufsqualifizierender Abschluss sollen Türen zur Berufswelt offen stehen – auch Schultüren.

Der Bachelor of Education (B.Ed.) ist ein grundständiger Hochschulabschluss, der in der Regel nach einem drei- bis vierjährigen Studium an Universitäten oder Pädagogischen Hochschulen erworben wird. Das Studium ist speziell darauf ausgelegt, Studierende auf den Lehrberuf vorzubereiten, und vermittelt sowohl fachdidaktische als auch pädagogisch-psychologische Kompetenzen. Anders als allgemeine Bachelor-Abschlüsse, die auf ein breites Spektrum von Berufen vorbereiten, ist der B.Ed. gezielt auf die Anforderungen des Bildungswesens ausgerichtet.

Lehrer werden ist Ländersache

Wer den Berufswunsch Lehrer hat, kann zwischen zwei grundlegenden Studienmodellen wählen: dem traditionellen Staatsexamen oder einem Bachelor of Education (B.Ed.) mit anschließendem Master of Education (M.Ed.). Die Einführung des Bachelor/Master-Modells im Lehramtsstudium erfolgte im Rahmen der Bologna-Reform, wurde aber nicht überall positiv aufgenommen. Kritiker argumentieren, dass die Lehrerausbildung praxisorientierter sein sollte, als es das Bachelor/Master-Modell ermöglicht.

Da die Ausbildung von Lehrkräften in Deutschland von den Bundesländern geregelt wird, variiert die Studienstruktur je nach Bundesland. In einigen Bundesländern kann die Lehrerausbildung mit einem Bachelor of Arts oder Bachelor of Science beginnen, der speziell auf das Lehramt ausgerichtet ist, während andere den Weg über einen Bachelor of Education bevorzugen. Der B.Ed. wird in der Regel nur an Universitäten angeboten, während Fachhochschulen oder andere Hochschultypen häufiger einen lehramtsorientierten Bachelor of Arts oder Science mit pädagogischen Modulen anbieten, der zum M.Ed. führt.

Beim Bachelor of Education muss bereits zu Beginn des Studiums die angestrebte Schulform festgelegt werden, da dieses Lehramtsstudium je nach gewählter Schulform unterschiedlich aufgebaut ist. So wählen Studierende des gymnasialen Lehramts meist zwei Unterrichtsfächer und belegen zusätzlich Fachdidaktik und Bildungswissenschaften. Im Grundschullehramt liegt ein stärkerer Fokus auf Bildungswissenschaften und oft sind Deutsch und Mathematik als Fächer verpflichtend. Im Lehramt für Sonderpädagogik steht das Fach Sonderpädagogik im Vordergrund, kombiniert mit weiteren Unterrichtsfächern und Bildungswissenschaften.

Die Struktur und der Aufbau des Lehramtsstudiums sind somit stark von der gewählten Schulform und dem jeweiligen Bundesland abhängig. Nur mit 

Typische Studieninhalte im Bachelor of Education

  • Fachwissenschaftliche Ausbildung: Studierende wählen in der Regel zwei Fächer, die sie später unterrichten möchten, zum Beispiel Deutsch und Mathematik oder Englisch und Biologie. In diesen Fächern werden entsprechende Kenntnisse vermittelt.

  • Fachdidaktik: In der Fachdidaktik lernen Studierende, wie die Inhalte ihrer Fächer vermittelt werden können. Dies umfasst Unterrichtsmethoden, die Gestaltung von Lernprozessen und die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien.

  • Erziehungswissenschaft: Die erziehungswissenschaftlichen Module vermitteln ein Verständnis für Lern- und Entwicklungsprozesse bei Kindern und Jugendlichen. Themen wie die psychologischen Grundlagen des Lernens, aber auch zur Klassenführung, Inklusion, Diagnostik und Förderung stehen im Mittelpunkt.

  • Schulpraxis und Praktika: Ein wesentlicher Bestandteil des B.Ed.-Studiums ist die praktische Ausbildung in Form von Schulpraktika. Diese Praktika geben den Studierenden die Möglichkeit, ihre theoretischen Kenntnisse im Unterricht anzuwenden und erste Erfahrungen im Schulalltag zu sammeln.

  • Bildungspolitik und Schulrecht: Diese Bereiche befassen sich mit den rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen des Bildungssystems. Studierende lernen, welche Rechte und Pflichten Lehrer haben und welche Rolle die Schule im gesellschaftlichen Kontext spielt.

Aufbau und Struktur des B.Ed.-Studiums

Das Bachelor of Education-Studium in Deutschland ist modular aufgebaut. Es umfasst sowohl Pflichtmodule, die die Grundlagen der gewählten Unterrichtsfächer sowie der Erziehungswissenschaften abdecken, als auch Wahlpflichtmodule, die eine Spezialisierung ermöglichen.

Ein charakteristisches Merkmal des B.Ed.-Studiums ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Neben theoretischen Lehrveranstaltungen nehmen Schulpraktika und andere praktische Übungen einen wichtigen Platz im Curriculum ein. Durch diese praktische Ausrichtung wird gewährleistet, dass die Studierenden nicht nur die notwendige fachliche und pädagogische Kompetenz erwerben, sondern auch die Fähigkeit, dieses Wissen im schulischen Alltag effektiv anzuwenden. Den Abschluss des Studiums bildet die Bachelorarbeit, in der die Studierenden ein spezifisches Thema aus den Erziehungswissenschaften oder der Fachdidaktik wissenschaftlich bearbeiten.

Während die meisten Bachelor-Studiengänge in verschiedenen Zeitformen angeboten werden, ist ein berufsbegleitender Bachelor of Education oder ein B.Ed. in Teilzeit kaum zu finden. Da die Praxisanteile hoch sind, wird auch kein Bachelor of Education im Fernstudium angeboten.

Berufliche Perspektiven mit einem Bachelor of Education

Ein Bachelor of Education bietet vor allem eine klare Perspektive für den Lehrberuf. Die meisten Absolventen streben eine Laufbahn als Lehrer an öffentlichen oder privaten Schulen an. Um als Lehrer zu arbeiten, muss nach dem Bachelor of Education auch der Master of Education absolviert werden. Hier sind einige der gängigsten beruflichen Wege:

  • Lehramt an Grundschulen: Absolventen in Fächern wie Deutsch, Mathematik oder Sachkunde finden häufig Anstellungen als Grundschullehrer. 

  • Lehramt an weiterführenden Schulen: unterschieden wird meist, je nach Bundesland, zwischen gymnasialen Lehramt sowie Lehramt an Haupt- und Realschulen. Für angehende Gymnasiallehrer ist der fachliche Anteil der Unterrichtsfächer höher im Vergleich zu Grundschullehramt.

  • Berufliche Schulen und Erwachsenenbildung: Einige B.Ed.-Programme bieten Spezialisierungen für den Einsatz in beruflichen Schulen oder in der Erwachsenenbildung an. Hier liegt der Fokus auf der Vermittlung fachlicher und praktischer Inhalte, die auf die Anforderungen des jeweiligen Berufsfelds abgestimmt sind.

  • Schulsozialarbeit und Bildungsmanagement: Auch außerhalb des klassischen Lehramts stehen Absolventen mit einem Bachelor of Education diverse Karrierewege offen. Sie können in der Schulsozialarbeit tätig sein, in der außerschulischen Bildungsarbeit oder Positionen im Bildungsmanagement, etwa bei Bildungsministerien oder Bildungseinrichtungen, übernehmen.

Akademische Perspektiven mit dem Bachelor of Education

Nach dem Abschluss eines Bachelor of Education entscheiden sich die meisten Absolventen für ein weiterführendes Masterstudium. Denn ein Master of Education (M.Ed.) ist in der Regel Voraussetzung für den Lehrberuf.

Darüber hinaus eröffnet der Bachelor of Education auch die Möglichkeit, sich weiter in den Erziehungswissenschaften oder in spezialisierten pädagogischen Disziplinen wie der Sonderpädagogik, Medienpädagogik oder Bildungsforschung weiterzubilden. Eine Promotion im Bereich der Bildungswissenschaften kann zudem den Weg in eine akademische Karriere in Forschung und Lehre oder in die Entwicklung innovativer Bildungskonzepte ebnen.

Wer im Studium zum Bachelor of Education feststellt, dass der Lehrberuf doch nicht das Richtige ist, kann sich mit diesem Abschluss auch für einen Master of Science oder Master of Arts bewerben und einen anderen Beruf anstreben.

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