Bachelor in den Niederlanden

Studieren in den Niederlanden

Die Niederlande bieten eine breite Palette an englischsprachigen Studiengängen, vor allem in Städten wie Maastricht, wo mehr als die Hälfte der Programme auf Englisch angeboten werden. Dies macht die Niederlande zu einem attraktiven Ziel für Studierende, die internationale Erfahrungen sammeln möchten oder ein Studium in englischer Sprache absolvieren wollen. Allerdings wird erwartet, dass die Anzahl dieser englischsprachigen Programme aufgrund der anhaltenden Debatten über die Belastung der Hochschulsysteme ab 2025 reduziert werden könnte.

Das niederländische Hochschulsystem unterscheidet sich in einigen Punkten von dem deutschen. Es gibt zwei Haupttypen von Hochschulen: Universiteiten (Universitäten) und Hogescholen (Fachhochschulen). Universitäten sind forschungsorientiert und bieten theoretisch fundierte Studiengänge, während Fachhochschulen einen praxisorientierteren Ansatz verfolgen. Der Bachelor an einer Universität dauert in der Regel drei Jahre, während er an einer Fachhochschule meist vier Jahre in Anspruch nimmt. Der Masterabschluss dauert in der Regel ein Jahr, bei „Research Mastern“ kann er jedoch auch zwei Jahre dauern.

Studienbeginn und Bewerbungsprozess für den Bachelor in den Niederlanden

Das Studium in den Niederlanden beginnt meistens im Herbst. Der Bewerbungsprozess erfolgt über die zentrale Plattform Studielink, die eine Bewerbung in deutscher Sprache ermöglicht. Für zulassungsbeschränkte Studiengänge gelten unterschiedliche Bewerbungsfristen, die zwischen Januar und Mai liegen. Für zulassungsfreie Studiengänge kann die Bewerbung oft bis Anfang Juli eingereicht werden. Einige Hochschulen nehmen jedoch nicht am zentralen Verfahren teil und verlangen individuelle Bewerbungen, die oft Motivationsschreiben umfassen.

Studierende, die auf Niederländisch studieren möchten, müssen ein entsprechendes Sprachzertifikat vorlegen. Für englischsprachige Programme sind Nachweise wie der TOEFL- oder IELTS-Test erforderlich. Da die niederländische Sprache dem Deutschen relativ nahe steht, ist der Erwerb entsprechender Sprachkenntnisse für viele Studierende machbar.

Wohnungsmarkt und Lebenshaltungskosten

Der Wohnungsmarkt in den Niederlanden ist besonders in Städten wie Amsterdam und Utrecht angespannt. Die Mietpreise sind relativ hoch, und die Verfügbarkeit von Wohnraum für Studierende ist begrenzt. Ein WG-Zimmer kostet durchschnittlich zwischen 500 und 800 Euro pro Monat, während ein Studio (nicht unbedingt mit eigener  Kochnische) zwischen 700 und 1.200 Euro kosten kann. Die hohe Nachfrage und die Energiekrise haben die Wohnkosten weiter in die Höhe getrieben.

In den Niederlanden werden allgemeine Studiengebühren erhoben, die in 2024 bei 2.314 Euro im Jahr liegen. Beim Erststudium ist im ersten Studienjahr für alle Studierende aus der EU aber nur die Hälfte davon zu zahlen.

Die Lebenshaltungskosten sind vergleichbar mit denen in Deutschland, vielleicht etwas höher, insbesondere in den großen Städten. Durchschnittlich um die 1.000 Euro im Monat und mancherorts auch 1.500 Euro wird das Studentenleben in den Niederlanden mindestens kosten. Doch es gibt auch finanzielle Unterstützung. Neben dem Auslands-BAföG haben internationale Studierende unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf niederländische Wohnbeihilfen (huurtoeslag).